Die Mitglieder der technischen Kommission LBE Holstein trafen sich am 27. Juni, um über die diesjährige Schemaanpassungen für die Rasse Holstein zu entscheiden. Die Einstufer nahmen vom 9. bis 11. September 2025 an einem Weiterbildungskurs teil.
Im Jahr 2024 und gemäß den Empfehlungen des Holstein-Weltverbands wurde das Merkmal “Euterbalance” in der Schweiz mit der Note 5 als Ideal eingeführt. Nach einem Jahr der Einstufung haben die Ergebnisse und die zahlreichen Rückmeldungen der Züchter gezeigt, dass die Note 4 eine ideale Euterbalance besser verkörpert. Tatsächlich sind zu stark hinten angehobene Euter häufiger anzutreffen als gestufte Euter. Die technische Kommission LBE Holstein hat daher beschlossen, die ideale Note auf 4 festzulegen, ohne die Definition des Merkmals zu ändern.
In den letzten 10 Jahren haben sich die hinteren Zitzen immer weiter angenähert. Das Merkmal wird mit der Note 5 als ideal beschrieben, die Mitte des Viertels (volles Euter) ist die Note 4. Da Kühe mit gespreizten Zitzen seltener und solche mit eng verteilten Zitzen häufiger geworden sind, liegt der Durchschnitt heute bei 6 und die Noten 1-3 werden kaum noch verwendet. Eine genaue Zuchtwertschätzung erfordert eine ausgewogene Verteilung der Noten über die gesamte Skala. Die technische Kommission LBE Holstein hat daher beschlossen, die Note für die Mitte des Viertels auf 3 zu verschieben und gleichzeitig die Idealnote auf 4 anzupassen. Auf diese Weise bleibt die ideale Zitzenverteilung hinten unverändert, während gleichzeitig die volle Skala genutzt werden kann.
Diese Schemaanpassungen wurden am 15. September 2025 im Anschluss an den Herbstkurs, der jedes Jahr Anfang September stattfindet, eingeführt. Der jährliche Herbstkurs ist ein wesentlicher Pfeiler der Weiterbildung der Einstufer der Linear AG. Schemaanpassungen sind Gegenstand einer theoretischen und praktischen Einführung, während Übungen mit Kühen auf einem oder zwei Betrieben darauf abzielen, die Arbeit des Einstuferteams auf der Ebene der linearen Beschreibung und Einstufung zu harmonisieren. Die Jahresergebnisse werden in einer Sitzung besprochen, die das Ende der abgelaufenen LBE-Saison und den Beginn der neuen Saison markieren. Am dritten Tag arbeiten die Einstufer in Tandems auf Betrieben.
Während sich der Herbstkurs hauptsächlich mit der Holstein-Rasse befasst, findet jährlich Anfang März ein zweiter theoretischer und praktischer Kurs statt, der sich mit den Zweinutzungsrassen (SF, SI, MO) befasst.
Zusätzlich zu den jährlichen Kursen gibt es weitere Hilfsmittel, die zur Überwachung und Weiterbildung der Einstufer dienen. Die Ergebnisse der LBE werden mehrmals im Jahr einzeln und gesamthaft bewertet, um zu überprüfen, ob sie innerhalb des von den Zuchtverbänden festgelegten Rahmens liegen.
Tandems mit dem Chefeinstufer sowie Kontrollprogramme werden von Zeit zu Zeit organisiert, um eine Aufsicht auch vor Ort zu ermöglichen.
Zur Erinnerung: Die LBE dient in der ersten Laktation als Grundlage für genetische Auswertungen, insbesondere von KB-Stieren (inklusive genomisch getesteten Stieren). Die Teilnahme am LBE-Programm ist für alle von Vorteil, da jede präsentierte erstlaktierende Kuh die Genauigkeit der Zuchtwerte erhöht. Vielen Dank an die zahlreichen Züchter für ihren wertvollen Beitrag mit der Teilnahme an diesem Programm trotz des zusätzlichen Arbeitsaufwands.
Linear AG

Ausbalanciertes Euter und gut verteilte Zitzen erleichtern das Melkprozess.